Ein Rundgang durch die Dauerausstellung

Bel Etage
In den ehemals repräsentativen Wohnräumen der Grafen-Familie sind heute verschiedene Stilzimmer und Ausstellungskabinette zu sehen. In der Ahnengalerie hängen Porträts mehrerer Generationen der Familie von Einsiedel. Lange blieben die Kassetten der Holzvertäfelung leer. 2018 schenkte die Familie von Einsiedel den restituierten Kunstbesitz der Stadt Limbach-Oberfrohna, darunter die Familienporträts. Nun hängen die Bilder wieder an ihren ursprünglichen Standorten und geben dem Schloss ein Stück seiner Geschichte zurück. Großformatige Gemälde befinden auch im Roten Salon, ebenfalls mit Bildnissen der Grafen-Familie. Zwei der Bilder sind Kopien von 1890. Ursprünglich wurden sie von berühmten sächsischen Porträtmalern, Christian Leberecht Vogel und Anton Graff, geschaffen. 

Ein Raum ist Fritz von Uhde (1848 – 1911) gewidmet, der zu den bedeutendsten deutschen Malern des ausgehenden 19. Jahrhunderts gehört. Geboren wurde er auf Schloss Wolkenburg, wo sein Vater Bernhard Uhde als Jurist für den Grafen von Einsiedel tätig war. Anfangs der realistischen Malerei verhaftet, wandelte sich sein Stil zum lichtdurchfluteten Impressionismus. Die kleine Ausstellung zeigt zwei Original-Gemälde und informiert über Leben und Werk des Künstlers.

Festsaal
Der in einem zarten Lindgrün gehaltene Festsaal entstand um 1780 im Stil des damals modernen Klassizismus. Antike Architekturvorbilder und damit der klassische Kanon in Philosophie, Literatur und Kunst bilden die Grundlagen der Ausgestaltung. Beteiligt waren herausragende sächsische Künstler, so der Hofbaumeister Friedrich August Krubsacius, sowie der Leipziger Akademiedirektor Adam Friedrich Oeser. Das Bildprogramm ist äußerst komplex, zeugt von der klassischen Bildung und der aufklärerischen Haltung des Bauherren und bezieht sogar die Himmelrichtungen mit ein.

Bibliothek
Jeder, der hier das erste Mal eintritt, ist verblüfft. Es öffnet sich auf ovalem Grundriss ein zweigeschossiger Raum. Säulchen tragen eine umlaufende Galerie, Weiß und Altrosa herrschen vor, feines Maßwerk überzieht die in die Wand eingelassenen Schranktüren. Der Raum entstand um 1780 und gehört damit zu den ersten neogotischen Bauwerken auf deutschen Boden. Der Bibliotheksbestand ist verschwunden, doch die noch vorhandene Hülle zeigt den damals ungewöhnlichen Stellenwert von Wissen und Gelehrsamkeit.